Getragen wurde diese Kampagne gemeinsam von den autonomen und den verbandlichen Frauenhäusern in Deutschland. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine unbürokratische, verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung aller Frauenhäuser als Einrichtungen auf gesetzlicher Grundlage zu erreichen. Die Materialien wurden zum überwiegenden Teil von der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser NRW entwickelt, die Frauenhauskonferenz NRW hat sie freundlicherweise für die bundesweite Kampagne zur Verfügung gestellt.
In der Frauenhausfinanzierung ist ein Systemwechsel notwendig. Die derzeitige Regelung führt dazu, dass alle Frauenhäuser ungleich und aus verschiedenen Quellen (Bundesländer/Kreise/Städte/Selbstzahlerinnen) finanziert werden. Ob eine Frau schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und Hilfe hat, hängt nicht zuletzt davon ab, in welcher Region in Deutschland sie lebt. Frauenhaus-Finanzierungsmodelle wie die sog. Tagessatzfinanzierung wälzen die Kosten des Frauenhausaufenthaltes auf die einzelne Frau ab bzw. beteiligen sie an den Kosten.
Die Kampagne „Schwere Wege leicht machen!" sollte Bundespolitiker/-innen die Dringlichkeit einer bedarfsgerechten Finanzierung von Frauenhäusern deutlich machen. Die bundesweite Kampagne orientierte sich zeitlich an der Bundestagswahl im September 2013. Insbesondere die Politik, aber auch die Fachöffentlichkeit sowie die allgemeine Öffentlichkeit sollten sensibilisiert und mobilisiert werden, sich für die finanzielle Absicherung der Frauenhäuser einzusetzen und sich mit den Forderungen der Kampagne solidarisch zu erklären.Die Unterschriftensammlung endete am 31.01.2014 - die Kampagne selbst endete am 13.03.2014 mit einer Abschlussveranstaltung in Berlin.
Die Kampagne startet mit bundesweiten Aktionen am 08.März 2013, dem Internationalen Frauentag. In Pressemitteilungen der beteiligten Koordinierungsstellen der Autonomen Frauenhäuser (ZIF-Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser) und der verbandlichen Frauenhäuser (FHK-Frauenhauskoordinierung e.V.) werden das Aktionsbündnis, die Forderungen und die Materialien vorgestellt. Es werden örtliche Aktionen wie Infostände, Straßenaktionen und örtliche Pressegespräche durchgeführt.
Die Aktionen der Frauenhäuser in diesem Zeitraum sollen deutlich machen, welche Hindernisse den Weg ins Frauenhaus erschweren oder unmöglich machen. Ziel ist es, möglichst viele Unterschriften zu sammeln. Auf kommunaler und auf Bundesebene werden Entscheidungsträger/-innen und Politiker/-innen angesprochen, zum Dialog aufgefordert und um Unterstützung gebeten.
Im Sommer 2013 werden Bundespolitikerinnen und -politiker dazu befragt, ob - und wenn ja, wie sie sich für eine unbürokratische, verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung aller Frauenhäuser als Einrichtungen auf gesetzlicher Grundlage einsetzen werden.
Am 13.03.2014 fand die Abschlussveranstaltung der Kampagne in Berlin in Form einer Podiumsdiskussion statt. Vorher wurden die gesammelten 20.424 Unterschriften übergeben an die drei stellvertretenden Bundestagspräsidentinnen Edelgard Bulmahn, Petra Pau und Ursula Schmidt.
Postkartenaktion
Zu dem Slogan „Schwere Wege leicht machen" wurden Postkarten in ganz Deutschland verteilt. Auf der Postkarte wurde zu einer Unterschrift aufgefordert, um sich mit den Forderungen solidarisch zu erklären.
Plakate
Die Postkartenmotive wurden auch als Plakate veröffentlicht. Sie sollten an vielen Orten zu finden sein. BündnispartnerInnen konnten sie in ihren Räumlichkeiten aushängen.
Unterschriftenlisten
Zusätzlich zu den Postkarten wurden Unterschriftenlisten ausgelegt, die wahlweise unterschrieben werden konnten. Unterstützer/-innen konnten sie aus dem Internet herunterladen.
Wenn wir uns gemeinsam für eine unbürokratische und verlässliche Finanzierung aller Frauenhäuser als Einrichtungen einsetzen, haben wir die Chance, dies durchzusetzen: damit alle gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder eine Chance haben, sich ein Leben ohne Gewalt aufzubauen und dafür die Unterstützung bekommen, die sie benötigen!